Wahlhausen im Werratal

   • Aus der Chronik / Die Hansteiner und Wahlhausen

 
Die Fam. von Hanstein und Wahlhausen
 

Um die geschichtliche Entwicklung unseres Dorfes besser zu verstehen, haben wir eine Seite erstellt, welche die Rolle der hier rund 500 Jahre ansässigen Adelsfamilie "von Hanstein" beleuchtet.
Wir haben diese Seite wie folgt unterteilt:

Von Wahlhausen aus wenige Kilometer werraabwärts ist auf dem letzten Bergkegel des Höheberges die beeindruckende Ruine der Burg Hanstein zu sehen. Das wohl mächtigste Adelsgeschlecht des Eichsfeldes - die von Hanstein - war aber nicht nur auf dieser Burg ansässig.
Zum Herrschaftsbereich gehörten etwa 30 Ortschaften des südlichen Eichsfeldes, in denen sie Rittergüter besaßen. Dazu gehörte auch Wahlhausen, wo sie drei prächtige Herrensitze bewohnten. Die Familie von Hanstein stiftete 1718 die Kirche des Ortes und ließ sie in großzügiger Bauweise errichten

Ihr weitere Schicksal war eng mit dem der Dorfbevölkerung verbunden, ob in guten Zeiten, als man vom Sitz des "Hansteinschen - Gesamtgerichts" in wirtschaftlicher Hinsicht profitierte, oder in schlechten Zeiten, als die Fehden der Ritter im 14. Jahrhundert die Dörfer ausraubten und im 30-jährigen Krieg Adlige und Bauern durch die zügellosen Söldnerscharen gleichermaßen litten. Besonders in der kommunistischen Ära nach dem 2. Weltkrieg wirkte sich die Anwesenheit der Adelsfamilie sehr negativ auf unser Dorf aus . Unter dem Motto ,,Junkernester ausräuchern" wurde enteignet, vertrieben, evakuiert und hier verstärkt ideologische Beeinflussung praktiziert.
Die Familie von Hanstein tritt mit diesem Namen erst in die Geschichte ein, als sie vom Mainzer Erzbischof 1308 mit der gleichnamigen Burg belehnt wurde. Vorher dienten sie als Bergmänner auf dem Rusteberg. Nach dem Neubau der Burg Hanstein versuchten sie durch Kauf und mit allen politischen Mitteln ein möglichst zusammenhängendes Herrschaftsgebiet zu erwerben, was letztendlich auch gelang, mit insgesamt über 30 Dörfern.
Über zwei Jahrhunderte bewohnte das Geschlecht von Hanstein mit mehreren Großfamilien die Burg, so daß diese wie ein kleines Dorf bevölkert war. Diese Enge ,die nachlassende Bedeutung der Ritterburgen durch die Erfindung des Schießpulvers und auch bequemeres Wohnen bewogen einzelne Familien, sich in der Reformationszeit in den Dörfern nieder- zulassen. Endgültig verlassen - außer einem Kastellan- war die Burg 1683.
Aus vier Vorwerken in Wahlhausen entstanden drei Rittergüter, welche im 30 - jährigen Krieg schwer gelitten hatten, so daß Neubauten erforderlich wurden. Von insgesamt 20 Familiensitzen überlebten die Kriegswirren nur drei.
1693 - der Oberhof (Entfernen der Eingangsmitteltraktes und der Türme 1948
1709 - der Unterhof
1717 - die dazugehörigen Zinsböden
von 1948 - 1988 - erfolgte die völlige Zerstörung des Zinsbodens

Ein weiterer herber Verlust eines wichtigen Machtmittels war die 1849 vorn preußischen König angeordnete Aufhebung des "Hansteinschen Patrimonial - Gerichtes", welches sich mit Unterbrechungen zu westfälischer Zeit , von 1772 an , in Wahlhausen befunden hatte.

"Das Dorf war zu dieses Gericht sehr frequentiert, indem, daselbst allwöchentlich ein oder mehrere Gerichts- und Sprechtage, sowie Termine stattfanden". ,,Das Gericht tagte im Oberwirtshaus und als die preußische Behörde bestanden hatte, wurde für 40 Thaler Jahresmiete das nebenliegende ehemalige alte Brauhaus als Gerichtsgebäude hergerichtet und bis zu seiner Auflösung benutzt. Das Hansteinsche Amtsgericht umfaßte rund 8000 Einwoher".(Aus der Rinkgschen Chronik)

1945 wurden die Hansteinschen Güter enteignet und aufgeteilt, die Familie von Hanstein in den Westen Deutschlands vertrieben.
Nach der Wiedervereinigung erwarb der aus Wahlhausen stammende, ehemalige "Rennbaron" Huschke von Hanstein ein Teil seines Elterngutes durch Rückkauf und errichtete hier ein Haus.
Der am 05.03.1996 verstorbene Huschke fand auf dem Wahlhäuser Friedhof seine letzte Ruhestätte. 

Brief des Herrn Fritz Huschke von Hanstein an die Bürger von Wahlhausen anlässlich der 750 Jahrfeier am 24. Juli 1993

Meine lieben Wahlhäuser Mitbürger!

750 Jahre WAHLHAUSEN - siebeneinhalb Jahrhunderte
- eine kleine Ewigkeit! Ca. 500 Jahre ist es her, daß meine Vorfahren von der Burg Hanstein herunter- zogen nach Wahlhausen und hier bald mit den Bewohnern des Dorfes integriert wurden und hunderte von Jahren Freud und Leid gute und schlechte Zeiten mit ihnen geteilt haben.
Ich selbst habe von diesem 750 Jahren zwar nur 75- also ein Zehntel- miterlebt, seit ich als Knabe zum ersten Mal die Luft des Werratales schnuppern durfte, aber in dieser Zeit geschahen die größten Veränderungen unseres Dorfes .

 

Von der Stearinkerze über die Petroleumlampe bis zur Elektrizität - vom Ochsen- und Maultiergespann bis zum modernen Schlepper.
Mein Hobby - der Automotorsport - der nach dem schmerzlichen Verlust des ,Unterhofes" mein Beruf wurde, hat mich in die ganze Welt in aller Herren Länder geführt und ich habe viel Schönes gesehen, aber die Heimat war für mich immer Wahlhausen im Werratal mit seinem weithin sichtbaren Symbol - unserer Patronatskirche.
Auch für die Zukunft werden ich und die Familie v. Hanstein sich auf das Engste mit dem Dorf Wahlhausen und seinen Bewohnern, mit denen ich teilweise schon als Junge gespielt habe, verbunden fühlen.

Deshalb möchte ich mit den Worten der alten Lateiner wünschen


VIVAT, CRESCAT, FLOREAT
Wahlhausen soll leben, wachsen und blühen


Ihr Fritz Huschke von Hanstein

 

 


 
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